Das
Kaiserreich:
Das erste Deutsche Reich war mit der Niederlegung der Deutschen Kaiserkrone durch die Habsbuger in Wien 1803 geendet. Mit der Gründung des zweiten deutschen Reiches 1871 und insbesondere durch das Großmachtstreben und somit der Seerüstung Kaiser Wilhelms II. wurde der deutsche Chronometerbau durch die kaiserliche Admiralität gefördert (s. Ausschreibung vom 26.5.1883). Dies brachte auch der 1845 in Glashütte durch Förderung durch den sächsischen König von F.A. Lange gegründeten Uhrenindustrie kräftigen Aufwind. Die Kaiserliche Marine
Es hingen Seefahrt, Seemacht und Weltreiche an der Förderung der Zeitmessung als Grundlage der Navigation, so wie den Entdeckern die Eroberer folgten und somit militärische Macht. Es darf aber nicht übersehen werden, daß Lange um 1845 die Förderung zur Gründung seines Unternehmens vom Königreich Sachsen, welches keinen Seezugang und keinen Marinebetrieb hatte, erfuhr.r mit der Niederlegung der Deutschen Kaiserkrone durch die Habsbuger in Wien 1803 geendet. Mit der Das erste Deutsche Reich war mit der Niederlegung der Deutschen Kaiserkrone durch die Habsbuger in Wien 1803 geendet. Mit der Gründung des zweiten deutschen Reiches 1871 und insbesondere durch das Großmachtstreben und somit der Seerüstung Kaiser Wilhelms II. wurde der deutsche Chronometerbau durch die kaiserliche Admiralität gefördert (s. Ausschreibung vom 26.5.1883). Dies brachte auch der 1845 in Glashütte durch Förderung durch den sächsischen König von F.A. Lange gegründeten Uhrenindustrie kräftigen Aufwind. |
Die
Preussischen Fliegertruppen:
Allmählich begann das Militär die neu entstandene Flugzeugtechnik für sich zu nutzen. Bei den ersten preußischen Militär-Fliegern hatte man Taschenuhren mit der Aufzugskrone nach unten zum Einhängen in ein Flugzeugcockpit. Sie waren signiert 'Eigentum der Fliegertruppen' und auf der Rückseite 'P.u.W' mit einem Propeller mit Flügeln, oft mit Eisengehäuse, aber auch im Nickelgehäuse. Diese Uhren wurden von dem Uhrenhändler F.W. Kreis in Berlin geliefert, hatten aber wohl Schweizer Ursprung (Signatur 'F.W. Kreis W. Berlin W.'). Bilder von Fliegern des 1. Weltkrieges zeigen sehr häufig, wie in dem gezeigten Bild von Ernst Udet (r. im Bild) und seinem Offizierskameraden, die Armbanduhr unter dem Ärmel. Zur Illustration der Zeit wird das folgende Dokument 'Luftkampfbericht' von Ernst Udet gezeigt. Als Zeuge wird der auf Manfred v. Richthofen als Geschwaderkommandant folgende Hermann Göring genannt. Ernst Udet hat in der Weimarer Zeit als Luftakrobat sein Geld verdient und wurde in dem Zusammenhang Anfang der dreißiger Jahre nach Amerika geschickt, um sturzfähige Flugzeuge zu studieren. Von den Bau eines 'Sturzkampfbombers' (Stuka). Göring machte Udet zum 'General-Luftzeug-Meister', also zum obersten Beschaffer der Luftwaffe ( s. Ldv 253 im Anhang, die von Udet 1939 unterzeichnet ist.). Nach der gescheiterten Schacht um England hat sich Udet das Leben genommen. |
Die
Reichswehr
Militärische
Bedingungen des Versailler Vertrages
- Die Reichswehr wurde gegründet und existierte unter diesem Namen von 1919 bis 1935, bis 1922 nur vorläufig.Weitere wirtschaftliche Bedingungen: Der größte Teil der Handels- und Fischereiflotte mußte abgeliefert werden. Alle deutschen Überseekabel wurden abgetreten. Außerdem wurde das deutsche Privateigentum im feindlichen Ausland enteignet. Noch aus dieser Zeit stammt, daß der Markenname 'Bayer' mit dem Kreuz als Symbol in den USA im Besitz einer amerikanischen Firma war und erst in diesem Jahrzehnt für eine Millardensumme durch das Leverkusener Unternehmen zurückgekauft werden konnte. Reparationszahlungen über 269 Millarden Goldmark (später auf 132 Mrd. gesenkt) mußten in 42 Jahresraten gezahlt werden. Das Rheinland war von den Franzosen besetzt. |
Der
2. Weltkrieg
Konsequent wurden Uhren
für das Militär erst mit der Aufrüstung der Wehrmacht ab
1934 durch die National-Sozialistische Regierung angeschafft:
Erst im Krieg ermöglichte die konsequente Rationalisierung die Produktion großer Stückzahlen. Der deutsche Bedarf an Uhren unterschied sich im Krieg deutlich von dem der Amerikaner und Briten: Überseehandel war unmöglich geworden, Operationen durch Überwasserschiffe im Atlantik waren bald zu Ende, Handel fand nur noch entlang der Küsten von Nordeuropa, der Ostsee und im Mittelmeer sowie in der Adria statt. Marineoperationen insbesondere im englischen Kanal wurden nur noch durch kleine schnelle Einheiten wie Zerstörer, Torpedoboote, Schnell- und U-Boote durchgeführt. Dies erzeugte andere Ansprüche an Zeitmeßgeräte und Navigationsinstrumente. Über den traditionellen Bedarf der Marine hinaus wurde der Bedarf der Bomberflotte der Luftwaffe an Zeitmeßgeräten kriegswichtig. |
Die
Uhren der Kriegsmarine
Die Deutsche Seewarte
Auszug aus: Kriegsmarine-Dienstanweisung
Nr. 2456
1. Chronometriegerät: |
Die
Uhren der Reichs-Luftwaffe
'Beschreibung, Bedienungs-
und Wartungsvorschrift der Luftwaffen-Uhren'
- Bodenchronometer: sind zeitbewahrende Mutter- oder Normaluhren der einzelnen Bodenorganisationen. Bezeichnung: BC 1010.Die Hersteller der Uhren der Luftwaffe, wie Armband-B-Uhren, Chronographen und Flugzeugborduhren waren sowohl in Glashütte (Lange, Tutima) und Hamburg (Wempe) aber auch im Schwarzwald (Hanhart, Kienzle, Junghans) und in der Schweiz ansässig. Die deutschen Hersteller hatten allerdings auch einige Fertigungsstätten in anderen Landesteilen und auch in Böhmen. |
Uhren
des Heeres der Wehrmacht
Angaben über die Lieferfirma, z.B. Kienzle, die Seriennummer und das Jahr der Herstellung. Bei der Infanterie gab es, soweit erkennbar, keinen allgemeinen Bedarf an besonderen Präzisionsuhren. Für Unteroffiziere, Offiziere oder andere Funktionsträger wurden jedoch Taschen- und Armbanduhren ausgegeben. Diese wurden entsprechend vorgegebenen Spezifikationen von einer Vielzahl von Schweizer unddeutschen Manufakturen und Konfektionären geliefert (Arsa, Grana, Helvetia, Minerva, Silvana, Orator, Zenith...). Sowohl die Taschen- wie auch die Armbanduhren hatten verschraubte Rückdeckel sowie Stoßsicherung. Das Zifferblatt war schwarz mit Radium-Leuchtziffern und -Zeigern. Der Rückdeckel war somit D. H., 'Dienstuhr Heer'graviert, daß diese Buchstaben die auf den Deckel geprägte Gehäuse-Nr. einrahmte. Diese Uhren wurden z.T. als Leihgabe ausgegeben,aber auch an die Soldaten verkauft und jeweils ins Soldbuch eingetragen. |
Die
Nationale Volksarmee und Volksmarine der
DDR
Im Gebiet der sowjetischen Besatzung in Deutschland lag eines der Haupt-Zentren der deutschen Uhren- und Feinmechanik-Industrie: Glashütte im Ost-Erzgebirge.Auch die Fabrik der Gebrüder Thiel im kleinen Städtchen Ruhla in Thüringen wurde enteignet und später wie die GUB in das Kombinat für Mikroelektronik und Feinmechanik 'Robotron' integriert, wo unter dem Namen Ruhla einfachere Gebrauchsuhren hergestellt wurden. Zu Ruhla gehörte auch als Zweigbetrieb die 'Uhrentechnik Weimar'. Dieses waren die Lieferanten für Uhren der Streitkräfte. Zu den bewaffneten
Streitkräften gehörte die Natinale Volksmarine, die Luftverteidigungs-Streitkräfte
und die Landstreitkräfte. Darüber hinaus gab es auch eine
Marine-Uhren
Neben den Marine-Chronometern, nicht als Ersatz für diese, werden an Bord Beobachtung-Uhren gebraucht. B-Uhren sind Uhren in Silbergehäusen, sie werden von den Glashütter Uhrenbetrieben, die auch die Chronometer herstellen, in zwei Ausführungen geliefert. Eine hat ein Chronometerzifferblatt mit exzentrischem Sekundenzeiger und einem Auf- und Abwerk. Die zweite hat ein schwarzes Zifferblatt mit Leuchtziffern und einem Sekundenzeiger aus der Mitte. Die Werke (Cal.48 und 48.1)sind in beiden Uhren im Grundaufbau gleich. Bei der Nationalen Volksmarine(NVM) gab es praktisch nur ein Uhrenmodell für die funktechnische Anlagen, was den Nachschub und die Ersatzteilbevorratung natürlich wesentlich erleichterte. Flugzeug-Uhren
Einbauuhren in Funkfahrzeugen, Schützen-Panzerwagen und Panzern: Hier insbesondere zeigt sich die enge Verwobenheit der NVA mit den sowjetischen Streitkräften. Das Oberkommando lag in sowjetischer Hand. Strategie, Befehlsstruktur, Sprache, Waffensysteme und auch die maßgebliche Gefechtszeit war sowjetisch. Die große Zahl der verschiedenen Einbauuhren kamen von Molniaaus der Tscheljabinker Uhrenfabrik. Armbanduhren
Es gab viele militärische und politische Auszeichnungsuhren in der DDR: ‘20 Jahre NVA’ (mit Panzer, Schiff und Flugzeug auf dem Zifferblatt), ‘Für 30-jährigeDienstzeit in den Organen des Ministeriums des Innern’, ‘Navimatic’, ‘Für ausgezeichnete Leistungen, Ministerium für Verteidigung’ . Alle Uhren von den VEBGlashütter Uhren-Betriebe, Automatic-Cal.75 ‘Spezimatic’. Kampfschwimmer-Uhr und Taucher-Armbanduhr aus Ruhla mit Quarzwerk, signiert: ‘Eigentum der NVA’ wurde für die Marine und Grenztruppen der NVA hergestellt. |
Die
Uhren der Bundeswehr
Seechronometer
Beobachtungsuhren
Taucher-Armbanduhren
für Kampfschwimmer und Minentaucher
Bundesluftwaffe Junghans fertigte die Bo-UK 1 nach dem Krieg in gleicher Art weiter, ersetzte später das Werk J30 BZ durch das Schweizer Kaliber Valjoux 5. In deneuropäischen Entwicklungen und Kooperationen mit Frankreich, wie Transall, Noratlas Tornado, Alfa Jet und den Hubschraubern etc. werden Uhren Breguet und Dodane (Type 11) (alle Kaliber Valjoux 5 in verschiedenen Varianten) etc. eingebaut. In größerem Stil jedoch hat der ehemalige Luftwaffenpilot Helmut Sinn die übrig gebliebenen Teile der Produktion von Junghans übernommen und eigene Entwicklungen auf der Basis der Valjoux Kaliber 5 mit seinen Varianten als Typen NaBo 16 und 17 u.s.w., vorangetrieben. Die Armband-Chronographen
der Bundeswehr
Diese Situation war wohl gegeben, als es darum ging, die deutschen Piloten mit Armbanduhren, die über eine Chronographenfunktion verfügen sollten. Theoretisch infrage gekommen wären die Uhren des 2. Weltkrieges, die für die Luftwaffe entwickelten Armbandchronographen der Firma Tutima Glashütte mit dem UROFA Kaliber 59 sowie der Chronograph der Fa. Hanhart in Schwenningen. Da jedoch die Firma Tutima Glashütte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lag, war ein Zugriff auf die dortige Industrie nicht möglich, abgesehen davon daß die Fertigungsanlagen in die Sowjetunion abtransportiert waren. So kam es, daß der erste Armbandchronograph der Luftwaffe eine in seinem Werksaufbau nur geringfügig modifizierte Uhr von Hanhart war. Die Automatik-Fliegerchronographen
der Bundeswehr
Das Heer der Bundeswehr
Das Heer hat Stationsuhren für Funker, Schreibstuben etc. im Design der Wehrmachts-Stationsuhren von Bäeuerle weitergenutzt, später wurde das Holzgehäuse durch Plastik ersetzt. Viele Arten von Stoppuhren z.T. mit elektromagnetischer Auslösung werden für Meßzwecke und bei der Artillerie genutzt. Alle Waffen- und Leit- Systeme wie Flakpanzer, Feuerleitstände, Funkwagen, Radargeräte, Boote, Pontons, aber auch Werkstätten und Messeinrichtungen benötigen Uhren |